Projektwoche PS Mauren

Primarschule

 

«Draussen ist was los»

In diesem Schuljahr wollen wir dem Leben und Wachsen um unser Schulhaus herum auf die Spur kommen. Edi Schalch, Schulhauswart der Schule Mauren und Stephan Lüscher, Pro Natura Thurgau, zeigten uns Lehrerinnen, was auf unserem Schulgelände bereits alles den Vögeln, Insekten, Blindschleichen … dienlich ist. Wir bekamen aber auch Denkanstösse und Ideen, wie auf unserem weitläufigen Gelände noch anderen Tieren ein guter Lebensraum geboten werden kann. So kamen wir auf verschiedene Projekte.

«Wir sind Forscher und Entdecker…» mit dieser Liedzeile begannen die Tage während der Sonderwoche. In bunt gemischten Gruppen arbeiteten die Kinder an unterschiedlichen Projekten.

Kastanie fällen

Der Start in die Projektwoche war spektakulär. Der Baumkletterer und Baumpflegespezialist, Patrick Zürcher, war bereits im Kastanienbaum. Gesichert und ausgerüstet mit der Motorsäge machte er sich an die Arbeit. Ast für Ast fiel krachend auf den Boden. Die ganze Schülerschar verfolgte seine Arbeit. Die Kinder waren beeindruckt aber auch etwas traurig, dass ein Baum nach jahrelangem Wachsen so schnell gefällt werden kann. Der Stamm dient nun als Klettergerüst, die Äste und Blätter wurden von uns weiterverarbeitet.

Asthaufen und Reptilienburg, Vogelfutter und Älplermakkaronen

Blindschleichen, Meisen, Igel und Spechte fühlen sich bereits schon länger wohl auf unserem Schulgelände. Darum bauten wir für diese Tiere gemütliche Unterkünfte für Winterschlaf und Sonnenstunden. Mit Ästen und Laub der Kastanie schichteten die Kinder einen Haufen auf, unter dem der Igel Unterschlupf finden kann. Mit Holzwolle und Scheiten wurde seine Winterstube warm und gemütlich eingerichtet.

Ein grosser «Krampf» war es, für die Eidechsen und andere Reptilien grosse Steine anzuschleppen. Diese wurden in die vorbereitete Grube geschichtet. Ringsherum soll ein kleiner Blumen- und Kräutergarten entstehen, der Insekten anlockt.

Stärkung

Draussen arbeiten macht müde und sehr hungrig. An zwei Tagen kochten Kindergruppen für uns alle. Auf dem Feuer brodelten schon bald Kartoffeln und ein anderes Mal wickelten wir den Brotteig um die abgesägten Haselruten und backten unser eigenes Wienerlibrot. Mmmhhhh…

Für die Vögel gab es ebenfalls ein aufwändiges Wintermenü. Rindertalg schneiden und Fett auslassen; bei dieser Arbeit mussten wir uns alle überwinden. Tapfer wurden die Fettstücke verkleinert und in den Topf auf dem Herd geleert. Zu dem gewonnenen Fett mischten wir dann Sonnenblumenkerne, Erdnüsse und Hanfsamen ein Mit diesem Gemisch füllten wir dann Blumentöpfe und Tassen. Die ersten Feinschmecker unter den Meisen haben bereits probiert.

Hochbeete

Herr Schalchs Europaletten fanden in uns dankbare Abnehmer. Daraus liessen sich zwei grosse Hochbeete zimmern. Hier war geschicktes Nageln und Schrauben, Tackern und Zusammenarbeiten gefragt. Beeindruckt wurden begabte Handwerkerjungs von Kindergärtlern und Lehrerinnen beobachtet. Mit Kastanienholz und -laub füllten dann alle die Hochbeete bis zur Mitte. Bis zum nächsten Frühling setzt sich alles, dann kommt noch Erde in unseren Garten und bald werden die ersten Znüniradiesli geerntet werden können.

Mehlschwalbennester, Turmfalkenkasten und Wildbienenhotels

Mehlschwalben sind gemäss Stephan Lüscher in Berg heimisch. Der Turmfalke fühle sich in Mauren bereits wohl. Wenn diesen zwei Vogelarten etwas unter die «Flügel gegriffen» wird, hätten sie in unserer Gegend gute Lebensbedingungen.

Die Mädchen und Buben gipsten darum schalenförmige Häuschen, die an Brettern befestigt wurden. Ein ganz kleiner Eingang genügt bereits, dass die Mehlschwalben ein- und ausfliegen können. Die ersten Nester werden bereits ausgeliefert. Hoffentlich werden sie von den Vögeln entdeckt.

Der Turmfalke braucht etwas mehr Platz. Sein Holzhaus ist noch in Arbeit und muss fachmännisch aufgehängt werden. Die Anflugschneise ist mit dem Fällen der Kastanie bereits frei.

In der nahegelegenen «Lehmgrube Opfershofen», einem wertvollen und idyllischen Naturschutzgebiet, durften wir Schilf schneiden. Zweimal radelten die Mittelstufenkinder mit Rucksäcken und Gartenscheren dorthin, bis wir genügend Schilf beisammen hatten um die 50 Wildbienenhotels auszustatten. Der Verkauf der Hotels läuft bereits.

Kratzer, Schweiss, Schnitte, müde Arme und Rücken gehörten ebenso zu dieser Woche wie zufriedene Kinder, fleissiges Anpacken, lustvolles Essen.

Wenn die Augen und das Denken für viele kleine Vorgänge in der Natur geöffnet wurden, haben wir unser Ziel erreicht.

Lehrerinnenteam der PS Mauren

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